ALTES HOSPIZ ST. GOTTHARD

LIEU: 8780 St. Gotthard-Pass
ANNÉE DE REALISATION: 2010
REMIS LORS DU: Prix Lignum 2012
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ESSENCE DE BOIS MAJORITAIREMENT UTILISÉE: Sapin blanc
DÉTAILS DU PROJET: Transformation, Surélévation , Hôtel / Restaurant
PORTEUR DU PROJET : Fondazione Pro San Gottardo, Franco Poretti, Lugano
ARCHITECTE/PLANIFICATEUR: Miller & Maranta AG, Quintus Miller Paola Maranta, Basel
EXÉCUTION DES TRAVAUX EN BOIS : ARGE URI > 1. Gebr. Bissig Holzbau AG, Martin Bissig, Altdorf UR
INGÉNIEUR: Conzett Bronzini Gartmann AG, Jürg Conzett, Chur

AUTRES:
ARGE URI > 3. Paul Stadler Zimmerei, , Paul Stadler, Flüelen
ARGE URI > 2. Herger Klimaholzbau GmbH, , Hans Herger, Spiringen


DESCRIPTIF :
Altes Hospitz St. Gotthard


Der Weg über den St. Gotthard ist einer der symbolträchtigsten Alpenübergänge der Schweiz. Die Entwicklung des Verkehrs und der fortlaufende Ausbau des Passes haben auch die bauliche Entwicklung auf dem Passübergang geprägt.
Auf der Passhöhe zeigt sich heute ein Gebäudeensemble, das sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat und welches von der bewegten Geschichte des Passes zeugt.
Das Hotel St. Gotthard mit der Jugendherberge im ehemaligen Stall, das Alte Hospiz mit Kapelle und Pferdestall und die Alte Sust stehen auf der gedrungenen Passhöhe eng beisammen zwischen den beiden kleinen Seen.
Von diesen Bauten ist nach dem Umbau der Sust in das Gotthard-Museum mit Restaurationsbetrieb einzig das Alte Hospiz heute nicht für den Besucher zugänglich. Durch die Umnutzung dieses Gebäudes in ein Hotel, das heutigen Anforderungen entspricht, soll das gesamte Ensemble für die Reisende auf dem St. Gotthard geöffnet werden.
Das Alte Hospiz schliesst an die Südseite einer kleinen Kapelle an und ersetzte ursprünglich zwei Alphütten. Als Haus des Priesters 1623 erbaut, wurde es im 18. Jahrhundert nach dem Niedergang der Lawine vom Monte Prosa als eigentliches Kapuzinerhospiz neu gebaut. Das Gebäude wurde nach und nach vergrössert, erneuert und den Bedürfnissen angepasst, und heisst heute Altes Hospiz. Nach einem grossen Brand im Jahre 1905 wurde die Innere Struktur erneuert und die Kapelle mit einer massiven Aufstockung überbaut.

Das architektonische Potenzial des Alten Hospizes liegt in der leicht trutzigen Stellung auf der Passhöhe mit der aufrechten, Richtung Süden zeigenden Fassade. Das vorliegende Projekt versucht, diesem Charakter gerecht zu werden, indem die heute getrennt wahrgenommenen Gebäudeteile unter einem grossen, mit Blechbahnen belegten Dach vereint werden, auf dem sich über die Dachgauben die neue Nutzung zeigt.
Die Aufstockung über der Kapelle wird volumetrisch zurückgenommen, um dem Sakralraum seine Bedeutung auf dem Passübergang zurückzugeben.
In der Gestaltung der Fassade, welche südseitig um ein Geschoss erhöht wird, lassen sich die verschiedenen Zeitschichten aus den letzten Jahrhunderten ablesen. Diese wird im neu aufgebauten Geschoss um eine neue Schicht ergänzt, womit die mächtige Fassade Richtung Süden in ihrer Bedeutung gestärkt wird.
Im Innern wird die anfangs des 20. Jahrhunderts eingebaute Struktur zurückgebaut, da sich darin kaum ein zeitgemässer Hotelleriebetrieb realisieren lässt.
Stattdessen wird in Anlehnung an den historischen Pfostenbau, wie er aus dem Gebiet der Gotthard Nordrampe bekannt ist, in die bestehenden Umfassungswände eine neue viergeschossige Struktur aus Ständern und Bohlen eingebaut. Die Ständer bilden die Tragstruktur für die neuen Holzbalkendecken der Hotelzimmer und werden im Dachgeschoss zum Auflager für die hölzerne Dachkonstruktion. Die Raumtrennung erfolgt durch die in die Ständer eingelegten Bohlen.
Die Trockenbauweise ermöglichte das Abbinden der Holzkonstruktion im Tal und eine verkürzte Bauzeit während der kurzen, schneefreien Periode im Sommer. Der Zwischenraum zwischen der neuen, innenliegenden Holzkonstuktion und dem bestehenden Mauerwerk wird gedämmt und führt somit zu einer wärmetechnischen Aufwertung des Gebäudes, sodass es heute mit Erdwärme beheizt werden kann.



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Situation
 
 
 
 
 
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