RETTUNGSDIENST UND KANTONALE NOTRUFZENTRALE, BERN

PROJEKTSTANDORT: 3008 Bern
FERTIGSTELLUNG: 2013
PROJEKTEINGABE: Prix Lignum 2015
PREIS/AUSZEICHNUNG: 1. Rang Region Mitte
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VORWIEGEND VERWENDETES HOLZ: Fichte
PROJEKTDETAILS: Öffentlicher Bau, Gewerbe-/Industriebau, Bürobau, Infrastrukturbau
PROJEKTTRÄGER: Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern, Michael Frutig, Bern
ARCHITEKTUR/PLANUNG: Müller & Truniger Architekten ETH SIA, Andreas Müller, Zürich
AUSFÜHRUNG HOLZARBEITEN: Wenger Holzbau AG, Urs Baumann, Steffisburg
INGENIEUR: Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG, Niklaus Wirz, Rain

WEITERE:
Andreas Akeret Baumanagement GmbH, , Andreas Akeret, Bern 13


KURZBESCHREIBUNG:
Das Grundstück liegt im schmalen Dreieck zwischen Gleisfeld und Murtenstrasse. Mit seinem der Grundstücksform angepassten Erdgeschoss nutzt das neue Gebäude der Sanitätspolizei die Tiefe der Parzelle voll aus. Dadurch entsteht eine maximal breite Front für die Fahrzeughalle.
Der darüber liegende, rechteckige Baukörper hat dank der Option einer Aufstockung auf insgesamt sechs Geschosse das Potential einen adäquaten Auftakt zur anschliessenden Industrie- und Gewerbezone zu setzen.
Die äussere Erscheinung des Baukörpers ist durch eine feine Bänderung horizontal gegliedert. Verschieden breite Fenster rhythmisieren den ruhigen dreigeschossigen Baukörper. Mit Rücksicht auf die Energiebilanz variiert die Fensterfläche je nach Ausrichtung der Fassade.
Die Raumschicht entlang der Südfassade ist dank besserer Tageslichtausbeute zwei Meter tiefer, als jene entlang der Nordfassade.
Dem Ort und der Funktion entsprechend wurde eine klare, einfache Architektursprache entwickelt, die so robust ist, dass sie zukünftige Entwicklungen zulässt und somit der Forderung nach Flexibilität optimal entspricht.
Die Gebäudeerschliessung ist dreiseitig orientiert: Die Tore der Einsatzhalle liegen auf der Westseite, Anlieferung und Wartung auf der Ostseite, der Haupt-Personenzugang liegt nordseitig und ist somit von der Murtenstrasse als Adresse erkennbar.
Die klare räumliche Trennung von Einsatz und Anlieferung bzw. Wartung ermöglicht einen reibungslosen Betrieb. Die Ausrichtung von Einstellhalle und Tiefgaragenzufahrt zur Stichstrasse garantiert bei der Ausfahrt auch den einfachsten und direktesten Weg für die Einsatzfahrzeuge auf die Murtenstrasse. Die tiefe Vorzone erhöht die Übersichtlichkeit und dient als Aufstellfläche. Im östlichen Bereich der Parzelle liegen Anlieferung, Fahrzeugwartung und Lavage.
Im Untergeschoss befindet sich eine zweite Einstellhalle, Lager und Technikräume.
Die oberen Geschosse beherbergen die Mannschaftsräume, Büros, Schulungsräume, Technikräume und die Sanitätsnotrufzentrale des Kantons Bern.
Die Ästhetik des konsequenten Ingenieur-Holzbaus prägt den Ausdruck des Gebäudes. Sie zeigt sich in der Materialisierung von Fassade (farblich vorpatinierte Weisstanne) und in den Innenräumen mit teilweise sichtbarem Tragwerk und Deckenkonstruktion. Das primäre Holztragwerk aus hochwertigem Brettsichtholz (Fichte und Esche) überspannt ein Grundraster von jeweils 7,56 x 7,56m. Das Laubholz Esche wurde als Hochleistungsbaustoff zur Optimierung des Tragwerkes verwendet. Eschenstützen tragen die Lasten der massgebenden Stützpunkte. Die Verwendung von Eschen- und Fichtenholz ermöglichte das Beibehalten gleicher Stützenabmessungen über die drei (bzw. sechs) Geschosse. Lokale Einlagen aus Eschenholz optimieren zudem die Abmessungen der Unterzüge aus Fichtenbrettschichtholz. Das sekundäre Tragwerk besteht aus Holzbetonverbunddecken, welche zusammen mit den massiven Treppenkernen die Gebäudeaussteifung übernehmen.
Die konsequente Systemtrennung mit gut zugänglichen Installationsbereichen und teils sichtbaren Installationen trägt ebenfalls zum rationalen Look der Räumlichkeiten bei. Der Hohlboden und die Installationsbereiche zwischen den Holzbalken geben den Büros eine schlichte und ruhige Gesamtwirkung.
Das Volumen ist kompakt gehalten, was der Forderung nach dem Minergie-P-Eco-Standard entgegen kommt.






 
 
 
 
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